Die Eintracht-Fastnacht hat Biss
Prunksitzung mit fünf Stunden Programm / Launiges aus der Bütt und schwungvolle Tänze
„Hausgemacht, unbezahlbar und mit Liebe gemacht“, so sei die Eintracht-Fastnacht, meinte Elferratspräsident Franz Becker zum Auftakt der Prunksitzung in der Mörscher Bernhardushalle. „Und die Eintracht-Fastnacht hat Biss“ – das zeigten die Narren des Gesangvereins Eintracht Mörsch in ihrem fünfstündigen Programm vor seit Wochen ausverkauftem Haus. Die Büttenredner nahmen kein Blatt vor den Mund, für die aufwändigen Tanz- und Gesangsnummern hatten die Akteure dank umgebauter Bühne noch mehr Raum.
Für eine gelungene Premiere als „Putzfrauen“ sorgten im Vorspann und auch immer wieder zwischen den einzelnen Programmpunkten Jasmin Iser und Kristin Rocca für eine saubere Bühne. Sie tauschten sich über neuesten Klatsch aus. Danach zogen Elferrat und Garden unter den Klängen des Narrhallamarsches feierlich ein und es konnte losgehen. Als Opa wollte Rolf Reihl in der Bütt eigentlich nicht über Politik sprechen, dann „juckte“ es ihn aber doch, und so gab es einige Seitenhiebe Richtung Berlin. Die große Politik, aber auch die Politik vor Ort, nahm Eintracht-Till Karl Heinz Hilbert kritisch unter die Lupe. „Die Stadtmitte soll kommen, aber wir haben uns übernommen“, sagte er. Zum Thema Sparkassenfusion kreidete Till den Beiräten an, zuvor die Akten schlampig studiert zu haben und Rheinstettens OB habe wohl lieber „Häppchen gegessen“. Mit den Folgen des allgegenwärtigen Handys setzte sich Carina Bullmann ironisch auseinander und kam zu dem Resümee „Stellt euch mal vor, Handys würde es nicht geben, dann müsstet ihr euch wieder in die Augen sehen beim Reden“.
„Hausmeister“ Sven Deck plauderte aus dem häuslichen und beruflichen Nähkästchen. Um seiner Frau aus dem Weg zu gehen, fuhr er sogar beim Jahresausflug des Gemeinderats mit, berichtete er. „Ich habe gedacht, schlimmer als daheim kann es nicht sein. Wie man sich täuschen kann“. Viel Schwung brachten die Eintracht-Spatzen (Mittelgarde – Trainerinnen Stephanie Schorpp und Yasin Schlumpp und die Betreuerinnen Monika Neu und Ilona Schlumpp) und die Blau-Weißen Funken mit ihren Marschtänzen auf die Bühne (Trainerin: Jenny Bäßler – Betreuung durch Lydia Stober und Birgit Nakovics). Erstmals in der über 44-jährigen Fastnachtshistorie stellte sich auch ein Solotanzmariechen aus den Reihen der Aktiven vor. Die Gäste waren von der gelungenen Premiere, einem tollen Solotanz, den Vivien Hoffmann vortrug, begeistert. Einstudiert wurde der Tanz von Jenny Bäßler. In ihrem Schautanz unternahmen die Pünktchen als Pippi Langstrumpf und die Piraten verkleidet, eine Reise nach Taka-Tuka-Land und erzählten in getanzten Bildern den Kampf mit den Piraten. Franziska Huber, Lisa Vatter und Christina Rimmelspacher studierten diesen Tanz erneut. Vizerpräsident Andreas Maier bedankte sich nicht nur bei den Pünktchen und den Trainerinnen für diese Leistung, sondern auch bei den Paten der dieser Gruppe und der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Rheinstetten, sowie der Spar- und Kreditbank. Die gute Jugendarbeit unterstreicht, dass sich der Verein um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss. In ihren Vorträgen entwickelten „Die Lords“ gesanglich Visionen einer U-Bahn durch Mörsch und riefen den CDU-Parteitag in Erinnerung. An die Adresse der Mörscher Frauen sangen sie: „Zuhause haben sie ’nen Mörscher Mann, der ist so schön, dass man Karl-Theodor vergessen kann“. Die Lords waren auch Botschafter für die Eintrachtfastnacht in Karlsruhe bei der KG Badenia und bei den Jubiläumsprunksitzungen der Geißböck in Neuburgweier.
Zu Beginn des zweiten Teils heizte die Original Auemer Augustenkapelle die Stimmung kräftig an. Von der „Frauenbeauftragten“ Simone Seckinger bekamen die Männer einiges zu hören. „Ich danke stets, dass ich kein Mann, mit 40 fängt mein Leben erst an“, meinte sie. Karl-Heinz Ruder konterte: „Von Äußerlichkeiten mal abgesehen, wir Männer werden den Konkurrenzkampf bestehen“. Für Seitenhiebe auf Forchheimer und Neuburgweierer sorgte Vereinsclown Antonia Schorpp, die über allerlei Missgeschicke berichtete. An den Ballermann nahmen die Crazy Girls das Publikum gesanglich mit. Mit ihrer 22. Kampagne feiert die Truppe in diesem Jahr ein närrisches Jubiläum, dem auch das Kampagnemotto: „Sind wir nicht alle ein bisschen crazy?“gewidmet wurde.
Tänzerische Highlights boten erneut die Spatzen im Matrosenkostüm mit einem Oldie-Medley, sowie die Blau-Weißen Funken mit ihrem Showtanz, der die Gäste nach Afrika entführte. Franz Becker nannte es ein Novum in der Geschichte der Blau Weißen Funken, dass erstmals 19 Mädchen auf der neugestalteten Bühne gleichzeitig tanzen. Das Männerballett stand den Tänzen in fast nichts nach. Die Herren schlüpften ins Gewand der alten Ägypter und boten eine aufwändige und fantastische Choreografie, die von Michaela Stober einstudiert wurde. Betreut wird diese Gruppe von Angelika Maier und Jutta Wenske. Sitzungspräsident Franz Becker dankte an dieser Stelle insbesondere Andreas Maier, Rainer Hoffmann, Henning Fitterer u.a. für ihren herausragenden Einsatz beim Umbau und der Renovierung der Saalbühne. Er dankte auch Markus Hilbert für seine technische Unterstützung, Frank Burkart für den guten Ton, Albert Schlumpp für seine Regieleistung, den Mundschenken Siegfried Martin und Christian Serwe und dem Pagen Laura Busch für den gut organisierten Ablauf auch „hinter der Bühne“ – ohne deren Hilfe dies nicht möglich wäre.. Mit dem Hit der Höhner „Schenk mir Dein Herz“ und einem eigenem Text, verfasst von Volker Rocca, verabschiedeten sich die Fastnachter mit einem rauschenden Finale zu dem sich noch einmal alle Akteure auf der Bühne versammelten.
(m.f.G.d.BNN)
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Manfred Jehle (Samstag, 11 Februar 2023 05:39)
War eine super Sitzung
Danke