Liebe Antonia, liebe Gäste,
Wenn ein Maurer so gut mauert,
dass sein Werk ihn überdauert
oder erst zusammenbricht,
wenn er außer Sicht
und die Rechnung in gegebner Frist
bezahlt und überwiesen ist,
dann überlebt er je nach Schnelligkeit
sein Mauerwerk geraume Zeit.
Liebe Antonia, dieses Gedicht aus Bayern – genauer gesagt aus der Oberpfalz, lässt den Maurerberuf in einem ganz anderen Licht erscheinen, aber es lässt auch eine gewisse Schlitzohrigkeit erkennen, und genau das ist es, was Deine Vorträge bei unserer Eintrachtfastnacht ausmachen.
Seit 1986 übernimmst du die Rolle des Vereinsclowns, und gestaltest diese Rolle in einer Art und Weise, die Ihresgleichen in der näheren und weiteren Umgebung sucht. Du hast sie von deinem Vater Markus übertragen bekommen, und mit ihr nicht nur die Rolle, sondern auch das legendäre Kostüm.
Bereits 1976 hattest du als Tanzmariechen Deinen ersten Auftritt bei uns. Mit verschiedenen Eröffnungsprologen war es Dir vergönnt unsere Sitzungen – damals war es noch närrische Singstunden – zu eröffnen. Danach hast du sozusagen in Deiner Lehrzeit – das närrische Handwerk erlernt. Mit Reden u.a als Teenager, hast du Dir das nötige Rüstzeug erarbeitet und so war es letztlich nur noch eine Frage der Zeit bis du das Clownkostüm deines Vaters überzogst – und 1986 war es dann soweit.
Und Antonia, du hast diese Figur nicht nur zu eigen gemacht, du hast sie nach deinen Vorstellungen weiterentwickelt und ihr deine ganz persönliche Note gegeben und gestaltet – und das war gut so – das ist gut so für unsere Gäste, für unsere Eintrachtfastnacht – ja das ist gut für unsere Mörscher und auch für die Rheinstettener Fastnacht.
Dafür unseren herzlichen Dank.
Du machst Fastnacht mit Herzblut – und deine Aktivitäten beschränkten und beschränken sich nicht nur auf die Auftritte, du gehörst auch zum „Dätsch mer net Club“ – Antonia dätsch uns net …….
Du hilfst mit wenn es heißt anpacken bei Festen, am Getränkestand oder anderen Arbeiten – du hast bei unseren Weihnachtsfeier Theater gespielt – unter anderem in dem Stück „Ännchen von Tharau“.
Du hast vier Jahre die Kasse der Fastnachter innerhalb der Eintracht super verwaltet,
du machst bei unserer Umzugsgruppe mit,
du gehörst dem Präsidium an und ...
Und wohl einer deiner größten Leistungen ist es, dass Du aus dem Nichtfastnachter und Ehemann Ferdinand in die Fastnacht mit eingebunden hast und heute wäre unser Eintrachtmännerballett ohne diese Ikone des Graziösen Männertanzes unvorstellbar
Liebe Antonia, du bist ja in Deinen Auftritten für Deine Schnelligkeit sprichwörtlich bekannt: Du zelebrierst diese regelmäßig und es kam nicht selten vor, dass sich schon bei Deinem Einzug – nicht Einmarsch! – die Gäste sich vom Platz erhoben um Dir ihre Ehrerbietung zu erweisen. Und erst recht beim Auszug. Getreu dem Motto, in der Ruhe liegt die Kraft - und was du in diesen vielen Jahren gemauert hast, das ist solide fastnachtliche Handwerksarbeit an unserem närrischen Gesamtkunstwerk unserer „Eintrachtfastnacht“. Hervorzuheben sind deine mitternächtlichen Zwerchfellmassagen, die häufig mit dem Satz beginnen:
Orlab hen mer gmacht, in Östreich – wie jedes Johr.
Und es gelingt Dir dabei immer unser Publikum in deine Vorträge mit einzubinden – das ist ganz, ganz große Klasse.
Und im Gegensatz zum Gedicht, kannst du mit Deinem Können, deinem Esprit – dem Geist und Schalk ganz ruhig und langsam unsere närrische Rostra drüben in der Bernhardushalle verlassen.
Du darfst das als Einzige!!!!!
Wir freuen uns schon heute darauf wenn es am 04.02.; 10.02. und am 11.02.2012 jeweils so um 01.31 Uhr wieder heißt – da hinten steht der Vereinsclown – wolle mer den reinlasse?
Liebe Antonia, liebe Gäste, es ist mir eine ganz besondere Freude, Dir diesen Orden heute zu verleihen und Dir auch im Namen aller Fastnachter herzlich für dein tatkräftiges Mitwirken beim Bau der Mörscher Fastnachtsmauer zu danken.
Auf unsere diesjährige Trägerin des Mörscher Maurerordens, auf unsere Antonia, ein dreifach donnerndes Helau.